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Ende Februar waren wir für 8 Tage in der Türkei auf einer Rundreise.
Die Reise hatte Jonas Opa vor einiger Zeit gewonnen und wir durften sie antreten. Was viele nicht wissen- bei gewonnen Reisen kommen trotzdem noch einige Kosten auf einen zu. Saisonzuschlag, Flughafengebühren, Kerosinzuschlag, etc. ist alles nicht im Gewinn enthalten, genau so wie das, was man vor Ort alles sehen kann.

Wir sind Mittags gelandet und wurden von frühlingshaften 20 Grad und unzähligen Orangen- und Zitronenbäumen in Antalya empfangen. Vom Flughafen aus ging es dann mit den anderen Mitreisenden, die die Reise ebenfalls Alle gewonnen haben, zum ersten Hotel ca. eine Stunde vom Flughafen entfernt. Wegen des schönen Wetters haben Jonas und ich uns gleich auf zu einem Spaziergang gemacht und ich war ganz aus dem Häuschen als ich plötzlich das Meer gesehen habe. Ich dachte nämlich, das sei viel weiter weg.
Da war vielleicht jemand glücklich.

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Am nächsten Tag haben wir den ganzen Tag unten am Strand verbracht, sind am Wasser entlanggelaufen, haben uns den Bauch mit Keksen vollgeschlagen und unsere Bücher gelesen, bis die Sonne untergegangen ist. Dann wurde es aber auch relativ schnell ziemlich kühl.

Die Nächsten 4 Tage haben wir 650 Kilometer im Landesinneren, in Kappadokien verbracht. Eine wunderschöne, einmalige Landschaft.

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Vor über 2000 Jahren haben die Menschen hier angefangen ihre Häuser in Felsen zu schlagen. Die ganze Landschaft ist von Felsenstädten und Feenkaminen geformt und geprägt. Feenkamine sind einzelne „Felssäulen“ die über tausende von Jahren durch Wind und Wetter geformt wurden und nun aus der kargen, tristen Landschaft ragen. Der Ausblick über diese Täler ist unheimlich beeindruckend.

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Die letzten zwei Tage haben wir wieder an der Küste vebracht. Einen Abend waren wir wieder an der Küste. Dort bin ich dann nach Sonnenuntergang noch mit zusammengebissenen Zähnen ins Meer gerannt und war bei gefühlten 10 Grad noch eine halbe Stunde schwimmen. Zwei der jüngeren Mädels, die auch dabei waren, sind dann auch noch reingekommen. Das haben die Männer überhaupt garnicht verkraftet und haben sich kurzerhand ihre Hosen ausgezogen und sind uns in Boxershort dann hinterher gekommen. Geht ja wohl nicht an dass da drei Mädels im eiskalten Wasser schwimmen gehen und die Herren der Schöpfung trauen sich nicht!

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Besonders auf den Bazar von Antalya hatte ich mich sehr gefreut, wurde aber unheimlich enttäuscht. Das was man von früher und aus irgendwelchen Filmen als Bazar kennt, hat mit der Realität leider gar nichts mehr zu tun. Hier reiht sich ein Laden mit gefälschten Klamotten an den anderen. Mehr gibt es leider nicht. Das fand ich unheimlich schade.

Fast genau so schade fand ich das Essen. Jonas war als Kind oft in der Türkei und hat sich unheimlich auf das türkische Essen gefreut. Davon haben wir in den Hotels, in denen wir waren, aber nicht sonderlich viel mitbekommen. Weil wir im Februar in der Türkei waren, haben wir, wie alle anderen Mitreisenden auch, schon im Vorfeld eine Halbpension dazu gebucht, weil außerhalb der Saison kaum Lokale und Restaurants geöffnet haben. Das Buffet war immer ein Augenschmaus, üppig und in etwa so, wie man es für 5 Sterne Hotels erwartet, aber es blieb leider beim Augenschmaus. Unser Gaumen fand das alles nur solala. Die typische türkische Küche, auf die Jonas sich so gefreut hat, gab es hier nicht. Es war alles ziemlich fad gewürzt, lauwarm und trocken. Ich bin noch nie ein großer Fan von Buffets gewesen und dieser Urlaub hat mich wieder einmal darin bestärkt wieso ich Buffets einfach nicht sonderlich leiden kann.
Wenn man richtige türkische Küche genießen will sollte man sich abseits vom Hotel in den kleinen Straßen größerer Orte aufhalten. Dort kam Jonas doch noch zu einer kleinen Köstlichkeit aus Kindheitstagen.

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Unser Fazit? In den nächsten 30 Jahren  brauchen wir definitiv keine Rundreise mehr. Ständig an festgelegte Programmpunkte und Routen gefesselt zu sein ist nicht unser Ding.
Ich war zum ersten mal in der Türkei und war fasziniert und „geschockt“ zu gleich. Fasziniert von der Landschaft, von den Geschichten um das Land und die Menschen, von den Handwerkskünsten und von den vielen neuen Erkenntnissen, die ich während dieser Reise gemacht habe, aber auch geschockt darüber wie heruntergekommen vor allem die kleineren Dörfer und Häuser teilweise sind, wie viele Menschen leben und wie aufdringlich sie sein können.

Was mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist, neben der unglaublich schönen Landschaft in Kappadokien, ist der Kerl in Antalya, der mit seinem Apfeltee tatsächlich geschafft hat, dass ich, die absolute nicht Tee Trinkerin, verliebt in diesen unfassbar guten Apfeltee ist. Und den mach ich mir jetzt auch, setz mich raus in die Sonne und genieße die letzten Sonnentrahlen.

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